ACTH-Stimulationstest (Kurztest)

ACTH-Stimulationstest (Kurztest)

Indikation:

Diagnose der Nebennierenrindeninsuffizienz

Diagnostik des Adrenogenitalen Syndroms (AGS)

Prinzip:

ACTH stimuliert die Steroidbiosynthese der Nebennierenrinde. Bei primärer NNR-Insuffizienz führt exogen zugeführtes ACTH zu keiner weiteren Stimulation. Auch eine sekundäre NNR-Atrophie kann eine verminderte Ansprechbarkeit auf ACTH zur Folge haben.

Beim AGS findet sich ein überschießender Anstieg des 17-Alpha-Hydroxyprogesterons aufgrund der Blockade der 21-Hydroxylase (häufigster Enzymdefekt beim AGS).

Parameter:

Bei NNR-Insuffizienz: Cortisol im Serum

Bei AGS-Diagnostik: 17-Alpha-Hydroxyprogesteron und Cortisol im Serum

Testablauf:

Bestimmung des Basalwertes morgens zwischen 8 und 9 Uhr am nüchternen Patienten, danach 25 IE ACTH (1 Amp. Synacthen®) intravenös injizieren. Blutentnahme nach 60 min zur Bestimmung des stimulierten Wertes, eine zusätzliche Blutentnahme nach 30 min kann die Aussage verbessern.

Beurteilung:

Ein Anstieg des Cortisols um mehr als das Doppelte des Basalwertes bzw. auf über 200 ng/ml schließt eine NNR-Insuffizienz mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.

17-Alpha-Hydroxyprogesteron basal > 2 ng/ml und/oder > 3 ng/ml nach Stimulation sprechen für ein AGS. Das stimulierte Cortisol bei Patienten mit nichtklassischem AGS sollte > 200 ng/ml sein, um eine aus-reichende Stressantwort zu gewährleisten.

Hinweis:

ACTH-Belastung kann bei vorbestehender NNR-Insuffizienz eine akute Addison-Krise auslösen. Ggf. Glukokortikoide nach Beendigung des Testes applizieren!

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