Darmkrebsfrüherkennung

Darmkrebs: Statistik und Risikofaktoren:

Im Jahre 2016 wurde in Deutschland bei mehr als 60.000 Personen die Diagnose Darmkrebs gestellt. Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebsart bei Männern (nach Prostata- und Lungenkrebs) und nach Brustkrebs die zweithäufigste bei Frauen. 25.000 Personen sind 2016 an Darmkrebs verstorben. Das Darmkrebsrisiko nimmt mit dem Alter zu, nur wenige Patienten erkranken vor ihrem 50. Lebensjahr. Das Lebenzeitrisiko beträgt ca. 6 %, d. h. statistisch erkrankt jeder 16. im Laufe seines Lebens an Darmkrebs.

Ein besonders hohes Risiko besteht für Menschen, in deren Familien gehäuft Fälle von Darmkrebs und Darmpolypen vorkommen (erblicher Darmkrebs). Außerdem sind Patienten, die unter chronisch entzündlichen Darmerkrankungen leiden oder denen bereits Polypen entfernt wurden, besonders gefährdet. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung sowie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Aber auch Menschen ohne bekannte Risikofaktoren können betroffen sein.

Darmkrebs muss nicht sein!

Darmkrebs entwickelt sich meist sehr langsam aus Vorstufen, den sogenannten Polypen oder Adenomen. Darunter versteht man gutartige Wucherungnen der Darmschleimhaut, die gelegentlich bluten können, ansonsten aber kaum Symptome verursachen.
Fortgeschrittene Adenome, d. h. mit einer Größe von mehr als 10 mm und beginnender Veränderung der Zellen gelten als unmittelbare Krebsvorstufe. Solche Adenome können bereits bei einer endoskopischen Darmuntersuchung entfernt und vollständig geheilt werden.
Insgesamt gilt: Je früher der Tumor oder seine Vorstufen entdeckt werden, desto besser sind die Heilungschancen.
Nutzen Sie deshalb die Möglichkeit der Früherkennung!

iFOBT - Was ist das?

iFOBT steht für "immunological Faecal Occult Blood Test". Übersetzt bedeutet das, dass mit einem empfindlichen Testverfahren nach nicht sichtbarem - "okkultem" - Blut in der Stuhlprobe gesucht wird. Geringfügige Blutungen sind oft das einzige Zeichen, mit dem sich Darmkrebs oder Darmpolypen ankündigen. der Blutverlust ist weder spürbar noch im Stuhlgang sichtbar.

iFOBT - Durchführung

Für den iFOBT müssen Sie eine kleine Stuhlprobe in das Spezialröhrchen einfüllen, das Sie in der Praxis erhalten. Bitte halten Sie sich exakt an die beigefügte Entnahmevorschrift. Vor allem: entfernen Sie nicht den Verschluss, schütten Sie die Flüssigkeit nicht aus und führen Sie den gelben Dosierstab nur ein einziges Mal in die Flüssigkeit zurück.
Wichtig: geben Sie das befüllte Röhrchen so schnell wie möglich an die Arztpraxis zurück, am besten am Folgetag. Da es nicht darauf ankommt, die Stuhlprobe an einem bestimmten Tag abzunehmen, planen Sie die Entnahme so, dass Sie am nächsten Tag in der Arztpraxis vorbeikommen können und diese auch geöffnet hat.

iFOBT positiv - Wie geht es weiter?

Ein positiver iFOBT ist nicht automatisch mit der Diagnose Darmkrebs gleichzusetzen. Denn nachgewiesen wird nicht der Krebs als solcher sondern das Symptom Blut im Stuhl. Für das Auftreten von Blut im Stuhl gibt es weitere Ursachen: häufig sind z. B. Hämorrhoiden oder entzündliche Darmerkrankungen. Um hier sicher zu gehen, ist es notwendig, dass Sie sich im nächsten Schritt einer Darmspiegelung unterziehen. Ihr Arzt wird Sie entsprechend beraten und an einen Spezialisten überweisen.

iFOBT negativ - Was nun?

Ein negativer iFOBT ist zunächst einmal beruhigend. Sie sollten aber Folgendes nicht außer Acht lassen:
Nicht jede Krebsvorstufe blutet und nicht jeder Darmkrebs wird mit dem Test gefunden! Das Screening bewahrt Sie nur dann vor Krebs, wenn Sie es regelmäßig im empfohlenen Abstand wiederholen.
Der Test schützt nicht vor Krebs! Versuchen Sie mit einer gesunden Lebensweise Risikofaktoren zu vermeiden. Ihr Arzt berät Sie gerne zu diesem Thema.

Wer trägt die Kosten für die Untersuchung?

Die Krankenkasse bezahlt ab dem 50. Lebensjahr jährlich einen Test auf Blut im Stuhl.
Ab dem 55. Lebensjahr besteht die Möglichkeit alle 10 Jahre eine große Darmspiegelung oder alternativ alle zwei Jahre einen iFOBT in Anspruch zu nehmen.
Darüber hinaus ist der Test eine IGeL-Leistung, deren Kosten der Patient selbst tragen muss.