Der Gebärmutterhalskrebs - auch Zervix-Karzinom genannt - gehört nach wie vor zu den häufigsten Krebserkrankungen der Frau. Nach Einführung der gesetzlichen Krebsvorsorge, bei der ein Abstrich vom Gebärmutterhals mikroskopisch auf erkennbare Krebsvorstufen untersucht wird (so genannter PAP-Test), ist sowohl die Neuerkrankungs- als auch die Sterberate an Gebärmutterhalskrebs in Deutschland erheblich gesunken. Trotzdem sterben Jahr für Jahr nicht wenige Frauen an Gebärmutterhalskrebs, obwohl sie am Vorsorgeprogramm teilgenommen haben. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die begrenzte Aussagekraft des PAP-Test.
Seit einigen Jahren steht nun mit der Dünnschichtzytologie ein deutlich verbessertes Testverfahren zur Verfügung. Die Entnahme der Zellen erfolgt mit einer speziellen Abstrichbürste, deren Spitze in ein Plastikgefäß mit einer Konservierungslösung gegeben und nicht sofort auf einen Objektträger ausgestrichen wird. Damit bleiben im Gegensatz zum herkömmlichen Abstrich alle Zellen für die Untersuchung im Speziallabor erhalten. Dort werden die entnommenen Zellen in einem neuen Verfahren als eine hauchdünne Schicht von Einzelzellen auf einen Objektträger aufgebracht. Das ergibt ein reines klares Zellbild, eine optimale Voraussetzung für die Beurteilung durch einen erfahrenen Zytologen.
Dieser Vorteil ist auch Ihr Vorteil: Die Erkennung von Krebsvorstufen wird spürbar verbessert. Außerdem wird die Zahl unklarer Ergebnisse reduziert, wodurch unnötige Wiederholungsuntersuchungen vermieden werden. In einigen Ländern, vor allem in den USA und Großbritannien, ist die Dünnschichtzytologie daher heute schon zum neuen Standard in der Krebsvorsorge geworden.
Die Dünnschichtzytologie ist also eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen PAP-Test in der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Übrigens: Für eine optimale Krebsfrüherkennung kann es eventuell empfehlenswert sein, die Dünnschichtzytologie mit einem Test auf krebserregende Papilloma-Viren (HPV-Test) zu kombinieren. Näheres zum HPV-Test erfahren Sie in einer weiteren Patienten-Info.
Das Angebot der Dünnschichtzytologie umfasst Beratung, Material sowie Laboruntersuchung und kostet rund 45 Euro. Da von den Krankenkassen nur der herkömmliche PAP-Test bezahlt wird, handelt es sich bei der Dünnschichtzytologie um eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). |