Prenatal-Screening (“Triple-Test“)

Im Prenatal-Screening, auch „Triple-Test“ genannt, werden zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche (am besten Ende der 17. Schwangerschaftswoche) drei von der Plazenta produzierte Eiweißstoffe im Blut der Mutter bestimmt: Alpha-Fetoprotein (AFP), freies Estriol (E3) und Beta-Choriongonadotropin (Beta-HCG). Aus den gemessenen Werten kann bei genauer Kenntnis des Schwangerschaftsalters errechnet werden, ob ein erhöhtes Risiko besteht, dass das ungeborene Kind an einem Down-Syndrom (Trisomie 21, „Mongolismus“) oder an einer Spina bifida (Neuralrohrstörung, „offener Rücken“) leidet. Der Sinn dieses Tests besteht darin, eine Risikoabschätzung vorzunehmen und der Schwangeren eine Entscheidungshilfe zu geben, wenn sie sich noch nicht sicher ist, ob sie eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) durchführen lassen möchte.

Das Risiko, ein Kind mit einem Down-Syndrom zu bekommen, steigt mit dem Alter der Mutter an und beträgt bei einer 35jährigen Frau etwa 1 zu 350. Der Labortest gibt an, ob im untersuchten Fall ein höheres oder niedrigeres Risiko als das durchschnittliche Altersrisiko einer 35jährigen Schwangeren besteht. Sollte das Risiko höher als 1 zu 350 sein, so wird im allgemeinen eine Fruchtwasseruntersuchung mit Untersuchung der Chromosomen (Träger der Erbanlagen) empfohlen. Mit anderen Worten: der Triple-Test gibt einen Hinweis, ob das Risiko eines Down-Syndroms oder einer Neuralrohrstörung für die konkret bestehende Schwangerschaft erhöht ist oder nicht. Mit dem Test wird also keine Diagnose gestellt. Dies ist bei positivem Testergebnis erst der nachfolgenden Fruchtwasseruntersuchung vorbehalten.

Der Test ist insbesondere für Frauen interessant, die jünger als 35 Jahre sind: Denn ab 35 Jahren wird allen Frauen eine Fruchtwasseruntersuchung auf Kosten der Krankenversicherung angeboten. Da aber wesentlich mehr Kinder von jüngeren Müttern geboren werden, treten trotz des deutlich geringeren Risikos ca. 70% aller Down-Fälle bei Frauen unter 35 Jahren auf.

Durch die Kombination von Labortest und Ultraschalluntersuchung lassen sich 80% aller Down-Fälle erfassen und einer Fruchtwasseruntersuchung zuführen, um die Diagnose zu sichern. Allerdings sollten Sie den Test ebenso wie die Fruchtwasseruntersuchung zur Erkennung von chromosomalen Störungen nur dann durchführen lassen, wenn Sie entschlossen sind, im Fall einer festgestellten Behinderung einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen. Seit einiger Zeit stehen übrigens verfeinerte Methoden zur Verfügung, mit denen der Labortest bereits in der 11. bis 14. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden kann. Entsprechende Informationen stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.