Fruktosebelastungstest

Fruktosebelastungstest

Indikation:

Intestinale Fruktose- / Sorbit-Malabsorption

Prinzip:

Patienten mit Fruktosemalabsorption können ein Überangebot von Fruktose oder Sorbit (wird zu Fruktose umgewandelt) im Dünndarm nur unzureichend resorbieren. Ursache ist eine Verminderung der Aktivität des Transportproteins GLUT-5 für Fruktose. Nicht resorbierte Monosaccharide gelangen in den Dickdarm und werden dort durch Bakterien abgebaut. Durch Monosaccharide und Abbauprodukte entsteht eine osmotische Diarrhoe. Die Gasbildung (CO2 und H2) führt zu Blähungen und Flatulenz. Im Belastungstest zeigt sich neben den klinischen Symptomen ein vermehrter Anstieg der H2-Konzentration in der Ausatemluft.

Parameter:

H2-Konzentration in der Ausatemluft - bitte Set für die Testdurchführung im Labor anfordern!

Testablauf:

Abnahmedes Basalwertes am nüchternen Patienten, dann orale Gabe von 25 g Fruktose gelöst in 250 ml Wasser. Vier weitere Bestimmungen nach 30, 60, 120 und 180 min.
Dosierung bei kleinen Kindern: 1 g Fruktose pro kg KG, ab 25 KG Erwachsenendosis. Hinweise zur Patientenvorbereitung und Handhabung der Entnahmebestecke in der Packungsbeilage zum Atemtestset beachten!

Beurteilung:

Ein Anstieg der H2-Konzentration um > 20 ppm über den Ausgangswert sowie das Auftreten von gastrointestinalen Symptomen im Testverlauf sprechen für eine Fruktosemalabsorption.

Bei unauffälligem Testergebnis kann bei weiterhin bestehendem Verdacht der Test mit 50 g Fruktose wiederholt werden.

Hinweis:

Bei Säuglingen mit Verdacht auf hereditäre Fruktoseintoleranz genetische Diagnostik (Aldolase-B-Gen) einleiten. Nur bei ca. 3% der Erkrankten wird keine Mutation gefunden - in diesen Fällen intravenösen Fruktosebelastungstest in der Klinik durchführen.

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