Dexamethason-Hemmtest
Dexamethason-Hemmtest
Diagnose des Cushing-Syndroms
Dexamethason hemmt die Freisetzung von ACTH aus dem Hypophysenvorderlappen, damit entfällt der physiologische Stimulus der Steroidbiosynthese der Nebennierenrinde. Bei autonomer Sekretion von ACTH oder bei Vorliegen eines NNR-Adenoms ist dieser Regulationsmechanismus aufgehoben.
Kurztest
Cortisol im Serum
Blutentnahme um 8 Uhr zur Bestimmung des Ausgangswertes Am gleichen Tag um 23 Uhr orale Gabe von 2 mg Dexamethason, am darauffolgenden Morgen um 8 Uhr zweite Blutentnahme.
Ein Abfall des Cortisols unter 30 ng/ml schließt ein Cushing-Syndrom weitgehend aus. Ausnahme: seltene Fälle von periodischem Cushing-Syndrom und Tumore mit supprimierbarer ektoper ACTH-Produktion.
Falsch positive Befunde (ungenügende Suppression) bei ca. 1% der Patienten (z. B. bei Adipositas, Schwangerschaft, Kontrazeptivaeinnahme, Antikonvulsivatherapie, endogener Depression)
Langtest (Dauer 3 Tage!)
Cortisol im Serum und Cortisol im Urin
1. Tag: |
Blutentnahme um 8 Uhr zur Bestimmung des basalen Cortisols Urinsammlung Tag 1 beginnen. Um 8, 14, 20 und 2 Uhr nimmt der Patient jeweils 0,5 mg (Niedrigdosistest) bzw. 2 mg (Hochdosistest) Dexamethason oral ein. |
2. Tag: |
Blutentnahme um 8 Uhr zur Cortisolbestimmung. Urinsammlung Tag 1 ist abgeschlossen. Urinsammlung Tag 2 beginnen. Dexamethasoneinnahme wie Tag 1. |
3. Tag: |
Blutentnahme um 8 Uhr zur Cortisolbestimmung. Ende der Urinsammlung Tag 2. Bei pathologischem Ausfall des Niedrigdosistestes kann ein Hochdosistest unmittelbar angeschlossen werden. |
Niedrigdosistest:
Ein Abfall des Cortisols im Serum unter 30 ng/ml schließt ein Cushing-Syndrom aus. Die Cortisolausscheidung im 24 h-Urin sollte im unteren Normbereichsdrittel liegen.
Hochdosistest:
Hypophysäres Cushing-Syndrom: Suppression des Ausgangswertes um mindestens 50%
Keine Suppression bei adrenalem Cushing-Syndrom und bei ektoper ACTH-Produktion