Oraler Glucose-Toleranztest
Oraler Glucose-Toleranztest
(oGTT)
Die orale Applikation von Glucose führt zum Blutzuckeranstieg und konsekutiv zur Freisetzung von Insulin aus den Beta-Zellen des Pankreas. Insulinmangel oder periphere Insulinresistenz bedingen eine verzögerte Senkung des Blutzuckerspiegels. Darüber hinaus supprimiert der Blutzuckeranstieg die Wachstumshormonproduktion im Hypophysenvorderlappen, so dass der Test auch im Rahmen der Diagnostik eines HGH-produzierenden Hypophysenadenoms eingesetzt werden kann.
oGTT 75 g zur Diagnostik eines Diabetes mellitus
Diagnose eines Diabetes mellitus
Glucose im venösen Plasma (NaF-Blut)
Durchführung am nüchternen Patienten (10-16-stündige Nahrungskarenz) nach einer mindestens dreitägigen Ernährung mit mehr als 150 g Kohlenhydrate/Tag und gewohnter körperlicher Aktivität. Rauchen vor und während des Tests ist nicht erlaubt. Erste Blutentnahme zur Bestimmung des Nüchtern-Blutzuckers, danach Trinken von 75 g Glucose (oder äquivalente Menge hydrolysierte Stärke) in 250 bis 300 ml Wasser (bei Kindern 1,75 g/kg KG) innerhalb von 5 min. Zweite Blutentnahme zur Glucosebestimmung nach 2 h.
2 h-Wert:
< 140 mg/dl | < 7,8 mmol/l | normal | ||
140 < 199 mg/dl | 7,8 - 11,0 mmol/l | gestörte Glucosetoleranz | ||
≥ 200 mg/dl | ≥ 11,1 mmol/l | Diabetes mellitus |
oGTT 75 g Wachstumshormonsuppressionstest
Akromegalie, hypophysärer Gigantismus
HGH im Serum
Nach Ruhephase von 30 min Abnahme des Basalwertes, dann Trinken von 75 g Glucose (oder äquivalente Menge hydrolysierte Stärke) in 250 bis 300 ml Wasser (bei Kindern 1,75 g/kg KG) innerhalb von 5 min. Weitere Blutentnahmen nach 30, 60, 90 und 120 min
Der Wachstumshormonspiegel sollte im Testverlauf auf < 1 µg/l abfallen. Eine fehlende Suppression oder ein paradoxer Anstieg sprechen für ein HGH-produzierendes Hypophysenadenom.