Malaria-Diagnostik
Häufigste und gefährlichste importierte Tropenkrankheit. Die Plasmodien werden durch Mücken der Gattung Anopheles übertragen.
Jährlich etwa 500-600 gemeldete Fälle in Deutschland. Ca. 50% der Fälle betreffen Touristen und Geschäftsreisende, die anderen 50% Einwanderer aus Endemiegebieten und sog. „VFRs“ (visiting friends and relatives). Ca. 70% der in Deutschland diagnostizierten Malariafälle waren durch P. falciparum, weitere 20% durch P. vivax verursacht. Afrika ist das wichtigste Infektionsgebiet (Ursprung für 80% aller Erkrankungen), gefolgt von Asien (10%) und Mittel- und Südamerika (5%). Bei 60% der erkrankten Patienten erfolgte keine oder nur eine unzureichende Chemoprophylaxe.
In Deutschland verlaufen ca. 2-3% der Erkrankungen tödlich; Hauptursache ist fast immer zu spät eingeleitete Diagnostik und Therapie!
Jährlich etwa 500-600 gemeldete Fälle in Deutschland. Ca. 50% der Fälle betreffen Touristen und Geschäftsreisende, die anderen 50% Einwanderer aus Endemiegebieten und sog. „VFRs“ (visiting friends and relatives). Ca. 70% der in Deutschland diagnostizierten Malariafälle waren durch P. falciparum, weitere 20% durch P. vivax verursacht. Afrika ist das wichtigste Infektionsgebiet (Ursprung für 80% aller Erkrankungen), gefolgt von Asien (10%) und Mittel- und Südamerika (5%). Bei 60% der erkrankten Patienten erfolgte keine oder nur eine unzureichende Chemoprophylaxe.
In Deutschland verlaufen ca. 2-3% der Erkrankungen tödlich; Hauptursache ist fast immer zu spät eingeleitete Diagnostik und Therapie!
Epidemiologie Häufigste und gefährlichste importierte Tropenkrankheit. Die Plasmodien werden durch Mücken der Gattung Anopheles übertragen. Jährlich etwa 500-600 gemeldete Fälle in Deutschland. Ca. 50% der Fälle betreffen Touristen und Geschäftsreisende, die anderen 50% Einwanderer aus Endemiegebieten und sog. „VFRs“ (visiting friends and relatives). Ca. 70% der in Deutschland diagnostizierten Malariafälle waren durch P. falciparum, weitere 20% durch P. vivax verursacht. Afrika ist das wichtigste Infektionsgebiet (Ursprung für 80% aller Erkrankungen), gefolgt von Asien (10%) und Mittel- und Südamerika (5%). Bei 60% der erkrankten Patienten erfolgte keine oder nur eine unzureichende Chemoprophylaxe. In Deutschland verlaufen ca. 2-3% der Erkrankungen tödlich; Hauptursache ist fast immer zu spät eingeleitete Diagnostik und Therapie! Reiseanamnese Aufenthaltsorte, Reisedauer, Rückflugroute, Datum der Rückkehr. Prophylaxe: Art, Dauer und Dosierung unter Beachtung der aktuellen Resistenzsituation im Reisegebiet. Informationen können bei der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit e.V. (DTVG) unter www.dtg.mwn.de abgerufen werden). Selten sind Bewohner in der Umgebung von internationalen Flughäfen betroffen (Airport- und Baggage-Malaria). Eine Übertragung durch Bluttransfusionen oder Nadelstichverlet-zungen wurde in Deutschland in den letzten Jahren nicht gemeldet. Klinischer Verdacht Bei Patienten mit unklaren Beschwerden nach Aufenthalt in Malariagebieten. Minimale Inkubationszeit: P. falciparum und P. knowlesi: 7 Tage, P. vivax und P. ovale: 12 Tage, P. malariae: 18 Tage. Langere Inkubationszeiten sind bei allen Formen moglich. Durch die Bildung von Ruheformen (P. vivax und ovale) konnen Rezidive noch nach Jahren auftreten, Infektionen mit P. malariae konnen (auch ohne Fieber) chronisch verlaufen. Bei jedem fieberhaften Infekt auch langere Zeit nach Aufenthalt in Endemiegebieten und trotz durchgefuhrter Chemoprophylaxe muss eine Malaria differentialdiagnostisch in Betracht gezogen werden! Jedes Fieber nach Tropenaufenthalt gilt solange als malariaverdachtig (und somit abklarungswurdig) bis das Gegenteil bewiesen ist (→ wiederholte Blutuntersuchungen)! Klinik Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Fieber, Schüttelfrost. Typischer Fieberverlauf nur bei Malaria tertiana oder quartana, jedoch nicht bei Malaria tropica! Kopf-, Glieder-, Muskelschmerzen, Diarrhoe, gastrointestinale Beschwerden, Ikterus, Hepatosplenomegalie. Basisdiagnostik Großes Blutbild; CRP Hämolyseparameter: LDH, Bilirubin, Haptoglobin; bei Leberbeteiligung: GOT, GPT |
Erregernachweis
1. Malaria „Dicker Tropfen“ und Blutausstrich Standardmethode der Malariadiagnostik. Dicker Tropfen: einen Tropfen Blut auf etwa Daumennagelgröße auf einem fettfreien Objektträger verteilen. Bei korrekter Ausführung ist die Schrift einer untergelegten Zeitung gerade noch lesbar. 30 min lufttrocknen lassen. Blutausstrich: wie für Differentialblutbild. Bitte 2 „dicke Tropfen“ und 2 Blutausstriche einsenden. Bei positivem „dicken Tropfen“ ist im Ausstrich die Differenzierung der Plasmodien und die Abschätzung der Erregerdichte möglich. 2. Malaria-Schnellteste Fluoreszensmikroskopischer Parasitennachweis („QBC-Methode“) oder immunologischer Antigennachweis („Schnelltest“) aus dem EDTA-Blut. Schnellteste in erster Linie für die Sofortdiagnostik (POCT) in der Praxis oder auf Auslandsreisen einsetzen. Bei negativem Ergebnis eines Schnelltestes Mikroskopie des Dicken Tropfens bzw. des Blutausstrichs immer zusätzlich durchführen! Alle Erregernachweise der Malaria können in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Entnahme (z. B. außerhalb des Fieberschubs, anbehandelte und chronische Fälle) falsch negativ ausfallen, Es empfiehlt sich, bei negativem Ergebnis die Diagnostik solange zu wiederholen, wie klinisch ein Krankheitsverdacht besteht. Wichtig: bereits gleichzeitig Differentialdiagnosen prüfen: Abnahme von Harn-, Stuhl- und Blutkulturen, Virus-Serologie! Malaria-Antikörpernachweis Indikation:
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