Calprotectin
Beschreibung:
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Calprotectin ist Diagnostikmarker und Aktivitätsmarker für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen.
Physiologie:
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Das Calprotecin ist ein Calcium- und Zink-bindendes Protein mit antimikrobiellen Eigenschaften. Es stellt einen wesentlichen Zytoplasmabestandteil von neutrophilen Granulozyten und Monozyten dar.
Die Calprotecin-Konzentration korreliert daher mit der Anzahl der migrierten Granulozyten im Darmlumen und bildet das Ausmaß/ den Grad der muscosalen Entzündung gut ab.
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Calprotectin ist im Stuhl stabil und gleichmäßig verteilt, so dass eine einzelne Messung den Gesamtstatus reflektiert.
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Positive Ergebnisse:
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Stark erhöhte Werte finden sich bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.
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Erhöhte Werte finden sich bei Darminfektionen (Chemotaxis begünstigt Leukozytenmigration durch die Darmwand), bei Erkrankungen mit verstärkter Proliferation (z.B. Neoplasien) und bei Patienten mit Mukoviszidose.
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Neugeborene und Säuglinge zeigen ebenfalls erhöhte Werte (wahrscheinlich auf Grund der Anpassungsvorgänge und Besiedlung des frühkindlichen Darms mit der aufkeimenden Darmflora).
Vermeidung falsch positiver Ergebnisse:
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Zur Vermeidung falsch-positiver Ergebnisse ist ein Ausschluss einer infektiösen Ursache anzuraten (Stuhluntersuchung auf enteropathogene Erreger).
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Eine Erhöhung kann auch bei Darmerkrankungen mit entzündlicher Komponente wie Kolonkarzinom oder Divertikulitis auftreten.
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Unter Therapie mit NSAID und Protonenpumpenhemmern wurden erhöhte Werte beschrieben.
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