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Mineralstoffe und Spurenelemente

Mineralstoffe und Spurenelemente sind für den Organismus lebensnotwendige Bestandteile von Proteinen, Hormonen und Enzymen. Sie spielen eine Rolle bei der Erregungsleitung, dem Elektronen- und Sauerstoffstransport, als Cofaktor bei enzymatischen Reaktionen, als anorganische Matrix von Knochen und Zähnen oder bilden selbst das aktive Zentrum von Enzymen.
Mineralstoffe werden auch als Mengenelemente bezeichnet (mehr als 0,01 % der Körpermasse). Zu ihnen zählen Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Chlorid und Phosphor.
Als essentielle Spurenelemente (meist deutlich weniger als 0,01 % der Körpermasse) gelten Chrom, Cobalt, Eisen, Fluor, Jod, Kupfer, Mangan, Molybdän, Selen und Zink.
Parameter Mangelursachen Mangelfolgen Vorkommen Material

Chrom
(Ca)

parenterale Ernährung, Malabsorption, Diät

verminderte
Glucosetoleranz, periphere
Neuropathie

Bierhefe, Leber, Fleisch,
Käse, Vollkorn, Nüsse
(S*)

Calcium
(Ca)

Vit. D-Mangel,
Malabsorptionsyndrome,
Hypoparathyreodismus,
Niereninsuffizienz, renal
tubuläre Azidose,
Medikamente: Diuretika,
Antiepileptika, Laxantien, Glucocortikoide
Verwendung von enthärtetem Wasser (Filter!)

Rhachitis (Kinder),
Osteoporose/ Osteomalazie (Erwachsene), Tetanie

Ubiquitär,
besonders in Milch und Milchprodukten,
Vollkornbrot, Nüssen, grünem Gemüse,
Sonnenblumenkernen

S, HB

Jod
(J)

Endemischer Mangel,
jodarme Ernährung

Hypothyreose, Struma,
fetale Entwicklungsstörungen

Jodiertes Speisesalz,
Seefische, Muscheln,
Schweineleber

S, U

Kupfer
(Cu)

Einseitig kuhmilchernährte Kinder, parenterale
Ernährung, Malabsorption, Menkes-Syndrom

hypochrome makrozytäre Anämie, Neutropenie,
Knochen- und Bindegewebsveränderungen,
neurologische Störungen

Leber, Fische, Schalen,
Nüsse, Kakao, grünes
Gemüse
S, HB

Magnesium
(Mg)

Fasten, Malabsorption, gastrointestinale
Verluste, Alkoholismus, Tubulusschaden,
nephrotisches Syndrom,Diuretika, Laxantien,
Leistungssport

Neuromuskuläre
Übererregbarkeit,
Herzrhythmusstörungen

Hülsenfrüchte,
Vollkornbrot, Käse,
Schokolade, Nüsse, Milch

S, HB

Mangan
(Mn)

Mangel sehr selten
parenterale Ernährung

Dermatitis,
Knochendeformation,
Haarpigmentstörung,
Gerinnungsstörungen

Ubiquitär, besonders in Vollkornprodukten,
Hülsenfrüchten, grünem
Gemüse, Tee

HB, (S*)

Molybdän
(Mo)

Mangel sehr selten,
Malabsorption,
parenterale Ernährung

Störungen des Purin- und Aminosäurestoffwechsels (?) Milchprodukte, Innereien, Hülsenfrüchte, Spinat (S*)

Selen
(Se)

Mangeldiät, Malabsorption, parenterale Ernährung,
Alkoholismus

Kardiomyopathie,
Muskelschwäche,
erhöhtes Krebs- u.
Arterioskleroserisiko (?)

Fleisch, Fisch, Eier,
Linsen, Knoblauch

S, HB

Zink
(Zn)

Veganische Ernährung,
parenterale Ernährung,
Malabsorptionssyndrome,
Alkoholismus, nephrotisches
Syndrom, Penicillamintherapie,
Acrodermatitis Enteropathica

Dermatitiden,
Wundheilungsstörungen, Akne,
Alopezie, Immundefekte

Fleisch, Innereien,
Milchprodukte, Fisch,
Schalentiere (Muscheln)

S, HB

 

Material:

 

2 ml Serum (S) bzw. für die Bestimmung von Mineralien im Vollblut: 2 ml Lithium-Heparinblut (HB), 10 ml Urin (U) für die Jodbestimmung

Hinweise:


 

(S*) = Bestimmung im Serum möglich, jedoch nur im Zusammenhang mit arbeitsmedizinischen bzw. toxikologischen Fragestellungen, Mangelzustände nicht erfassbar!
Abrechnungseinschränkungen bei Patienten der GKV (max. zwei Spurenelemente pro Überweisung)