PSA-Test zur Prostatakrebs-Vorsorge

Wissenswertes zum PSA-Wert

Die Bestimmung der PSA-Konzentration im Blut ist eine Maßnahme für die Früherkennung von bösartigen Veränderungen der Prostata. Mit jährlich etwa 60.000 neu diagnostizierten Erkrankungen ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart bei Männern. Jedes Jahr versterben 12.000 Männer an dieser Erkrankung. Je früher bösartige Veränderungen entdeckt werden, umso besser sind die Heilungs- bzw. Überlebenschancen.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) liegt unter der Harnblase und umgibt die männliche Harnröhre. Das PSA (Prostataspezifisches Antigen) ist ein Eiweiß, das nur in der Prostata produziert wird. Im Krebsgewebe ist es zehnmal höher konzentriert als in der gesunden Prostata. Ein erhöhter PSA-Wert deutet auf eine Veränderung der Prostata hin. Eine mögliche Ursache ist eine Krebserkrankung der Prostata. Aber auch eine gutartige Vergrößerung der Prostata sowie eine Entzündung können zu erhöhten Werten führen. Ein aggressives behandlungspflichtiges Prostatakarzinom zeichent sich dadurch aus, dass es wächst und somit zu einem ansteigenden PSA-Wert führt.

Symptome und Risiken

Im frühen Stadium macht Prostatakrebs meist keine Beschwerden und kann auch in einer Tastuntersuchung nicht erkannt werden. Die Beschwerden treten relativ spät auf und zeigen sich u. a. durch:

  • Probleme beim Wasserlassen
  • Starker Harndrang in der Nacht
  • Blut im Urin
  • Probleme bei der Darmentleerung
  • Schmerzen beim Samenerguss

Ab einem Alter von 45 Jahren steigt das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken. Neben dem Alter und einer genetischen Disposition zählen Ernährung, entzündliche Erkrankungen der Prostata und starkes Übergewicht zu weiteren Risikofaktoren.

Die Prostatakrebsvorsorge ist empfohlen für Männer ab 45 Jahren und umfasst die Anamnese (Frage nach verdächtigen Beschwerden/Symptomen) und die Tastuntersuchung der Prostata. Sie sollte durch den PSA-Test erweitert werden, der bisher leider keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist.

In den letzten Jahren ist das PSA-Screening zur Krebsvorsorge innerhalb wissenschaftlicher Fachgesellschaften intensiv debattiert worden. Bei Männern, die älter als 70 Jahre sind, sollte der potentielle Nutzen des Screenings (Früherkennung eines möglicherweise wenig aggressiven Tumors ) mit den Folgen einer möglichen Operation individuell abgewogen werden. Erwähnenswert ist, dass neben einer Prostataentfernung mehrere Therapieoptionen existieren und gerade im höheren Alter auch eine abwartende Strategie - unter regelmäßiger Kontrolle des PSA-Wertes - gewählt werden kann. Unstrittig ist jedoch, dass bei insgesamt gestiegener Lebenserwartung vor allem jüngere Männer von einem PSA-Screening profitieren. Gerade bei unter 60-Jährigen verhalten sich Prostatakarzinome oft sehr aggressiv und bilden schnell im Knochengewebe Metastasen.

Vorgehensweise

Ihr PSA-Wert lässt sich im Blut bestimmen. Die Probengewinnung erfolgt mittels einfacher Blutentnahme aus der Armvene. Grundsätzlich empfehlen wir die Prostatakrebsvorsorge inklusive Begleitdiagnostik (Tastuntersuchung). Diese können Sie bei Ihrem Urologen bzw. Hausarzt durchführen lassen.

Nach dem Test

Erhöhte PSA-Konzentrationen im Blut sollten immer durch einen weiteren PSA-Test (Verlaufskontrolle) bestätigt werden. Ein vorübergehender PSA-Anstieg tritt z. B. nach starker körperlicher Aktivität, intensivem Fahrradfahren oder Geschlechtsverkehr in den Tagen vor der Blutentnahme auf. Diagnostische bzw. therapeutische Eingriffe (z. B. Prostatabiopsie oder Darmspiegelung) führen ebenfalls zu einem erhöhten PSA-Wert. Leicht erhöhte PSA-Werte kommen auch bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata oder bei einer Prostataentzündung vor. Stark erhöhte bzw. im Verlauf deutlich ansteigende Werte sollten unbedingt urologisch, ggf. mittels einer Gewebeprobe (Prostatabiopsie) abgeklärt werden.

Checkliste

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu bekommen, sollte die Blutentnahme im zeitlichen Abstand zu folgenden Aktivitäten / Eingriffen erfolgen:

  • intensives Fahrradfahren (nach 1 Woche)
  • starke körperliche Aktivität (nach 1 Woche)
  • Geschlechtsverkehr (nach 48 Stunden)
  • Prostatabiopsie (nach 1 Monat)
  • Darmspiegelung (nach 1 Woche)


Weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite der Krebsgesellschaft:
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/k...