Bei Einsendungen von Untersuchungsmaterial zur mikrobiologischen oder mykologischen Untersuchung müssen zusätzlich zu den üblichen Daten folgende Angaben übermittelt werden:
Folgende Materialien stellen wir auf Anforderung kostenlos zur Verfügung. Wir bitten um genaue Beachtung der jeweils mitgegebenen Entnahmevorschriften. Die Verwendung dieser Probengefäße ist im Interesse einer sicheren Diagnostik unbedingt erforderlich.
Probengewinnung beim Mann (möglichst mit Hilfspersonal)
Probengewinnung bei der Frau
Urin in einem Auffangbehälter sammeln.
Zur Beimpfung Nährboden in den Urin ganz eintauchen. Danach am Urikult verbleibende Flüssigkeit abtropfen lassen. Der angeimpfte Urikult wird dann in das Probengefäß eingeschraubt. Es ist möglich, den Urikult vorzubebrüten (maximal 24 h; Vorbebrütung bitte auf Ü-Schein vermerken).
Bei der Verwendung von Urikults immer auf das Haltbarkeitsdatum achten. Keine ausgetrockneten Nährböden beimpfen.
Nachweis enteropathogener Erreger und deren Toxine im Stuhl
Zur Bestimmung von Laborparametern aus Stuhlproben benötigen wir bei der Gewinnung der Probe Ihre Hilfe.
Um störende oder gar verfälschende Faktoren zu vermeiden, möchten wir Sie bitten den Patienten zu unterrichten, wie die Stuhlprobe gewonnen werden soll.
Liquorproben müssen so schnell wie möglich ins Labor transportiert werden. Gegebenenfalls sollte eine Sonderabholung mit dem Labor vereinbart werden.
Insbesondere bei V. a. Meningitis, zur Bestimmung der Liquorzellzahl und zur Erstellung zytologischer Präparate muss der Zeitraum zwischen Probennahme und Untersuchung so kurz wie möglich sein (maximal 2 Stunden).
Proben unter streng aseptischen Bedingungen gewinnen und in ein steriles Röhrchen überführen (gut verschließen)! Bitte spezielle Kunststoffröhrchen für Liquor verwenden (keine Gefäße aus Glas oder Polycarbonat). Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion kann mit einem Teil der Probe eine Blutkulturflasche (aerob) beimpft werden. Bei jeder Punktion sollte wenn möglich mindestens 3 ml Liquor gewonnen werden. Dabei ist eine Aufteilung auf mehrere Gefäße sinnvoll (Probengefäße fortlaufend nummerieren, wichtig bei Verdacht auf artifizielle Blutkontamination).
Für eine umfassende Liquoranalytik (Bestimmung erregerspezifischer Antikörperindizes und oligoklonale Banden) wird zusätzlich eine am gleichen Tag entnommene Serumprobe benötigt.
Probengewinnung unter streng aseptischen Bedingungen. Punktat in ein steriles Röhrchen füllen und gut verschließen. Da auch im Punktat Gerinnungsprozesse ablaufen können, ist es notwendig, für die Bestimmung von Zellzahl und Zellart ein EDTA-Röhrchen einzusenden.
Abstriche in Transportmedium sollten bis zur taggleichen Abholung bei Zimmertemperatur gelagert werden (nicht auf Heizkörper legen, direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, keine Vorbebrütung!).
Material aus der Tiefe der Wunde entnehmen. Zum Transport Abstrichtupfer mit Transportmedium verwenden.
Zunge mit Spatel herunterdrücken. Material mit Tupfer von den entzündeten Arealen der Tonsillen, des Gaumens oder der hinteren Rachenwand unter kräftigem Andrücken abstreichen, dabei Zungen- und Wangenschleimhaut nicht berühren. Transportmedium verwenden (sollte ein Schnelltest auf Streptokokken der Gruppe A oder Influenza gewünscht sein, trockenen Tupfer einsenden).
Kanüle bzw. Tubus wechseln, sterilen Katheter einführen, aspiriertes Sekret in Transport-gefäße übertragen.
Der sterile Tupfer wird flach durch den unteren Nasengang bis zur Rachenhinterwand geführt, dort für einige Sekunden belassen und dann sofort auf dem Spezialnährboden ausgestrichen.
Tupfer zur Probenentnahme mit physiologischer Kochsalzlösung befeuchten. Keine Lokalanästhetika verwenden, Transportmedium benutzen.
Die Erregeranzucht aus Blutkulturen ist die wichtigste Methode zum Nachweis von Sepsis- und Endokarditiserregern sowie bei Verdacht auf Katheterinfektionen.
Die Abnahme der Blutkulturen kann völlig unabhängig von einem Fieberschub erfolgen. Um eine ausreichende Sensitivität zu erreichen, wird empfohlen, mindestens 2-3 separate Sets (aerob + anaerob) abzunehmen.
Bei der Abnahme sollten folgende Hinweise beachtet werden:
Bei jeder Untersuchung mindestens ein Kulturset anlegen. Das BD BACTEC™-Blutkulturset besteht aus zwei Kulturflaschen; eine für Anaerobier (blauer Ring) und eine für Aerobier (violetter Ring).
Die Blutentnahme und Beimpfung muss wie folgt durchgeführt werden:
1.) Lokalisierung der Vene
2.) Gründliche Hautdesinfektion (Desinfektionsmittel mindestens 60 Sekunden einwirken lassen!)
3.) Erneute Venenpalpation vermeiden.
4.) Kappe der Blutkulturflasche entfernen.
5.) Gummistopfen desinfizieren.
6.) Blutentnahme möglichst mit einem geschlossenen System (z. B. mit dem BD Vacutainer™Sicherheits-Blutentnahme-Set)
7.) Blutkulturflasche mit Entnahmezeitpunkt und Datum beschriften.
8.) Die Blutkulturflasche mit jeweils 3 ml bis 10 ml Blut beimpfen (8 - 10 ml optimal).Zuerst die aerobe Flasche (violetter Ring) beimpfen, um den Eintritt von Luft aus der Spritze in die anaerobe (blauer Ring) Flasche zu vermeiden. Dann die anaerobe Flasche beimpfen. 9.) Proben schnellstmöglich von der Logistik abholen lassen. (Lagerung der Proben bei Raumtemperatur bis zu 48h möglich)
Für den Einsatz von speziellen Blutkulturflaschen für spezifische Fragestellungen wenden Sie sich bitte an unser Labor!
BD BACTEC™PEDS-Blutkulturflasche (Flasche mit rosa Ring) zur Kultivierung und Isolierung aerober Mikroorganismen aus pädiatrischen und anderen Blutproben von weniger als 5 ml Blut verwenden.
8.) Die Blutkulturflasche mit 0,5 ml bis 5 ml Blut beimpfen (die optimale Menge Blut sind 1 ml bis 3 ml)
9.) Proben schnellstmöglich von der Logistik abholen lassen. (Lagerung der Proben bei Raumtemperatur bis zu 48h möglich)
Der Erregernachweis von Mykobakterien kann aus unterschiedlichen Materialien durchgeführt werden.
Bei Mukoviszidose-Patienten bitte Diagnose auf dem Überweisungsschein vermerken, da hier ein zusätzlicher Ansatz erfolgen muss.
Präanalytische Anforderungen für den Nachweis von Mykobakterien:
Hautschuppen vom Rand einer Läsion mit einem Skalpell abkratzen, brüchiges oder krümeliges Material von Nägeln mit dem Skalpell abschaben, pilzbefallene Haare mit Pinzette entnehmen. Die so gewonnene Probe in einem sterilen Gefäß einsenden. Untersuchungsmaterial nicht in Abstrichröhrchen mit Gel oder in Gefäßen mit Formalin einsenden.
Morgens vor dem Waschen und vor dem ersten Stuhlgang mehrmals hintereinander einen Klarsicht-Streifen auf die Perianalregion kleben und wieder abziehen. Anschließend Klebestreifen auf Objektträger kleben und einsenden.
Je 1 ml Duodenalsekret bitte sofort nach Gewinnung in ein Röhrchen mit Natrium-Essigsäure-Formalin (SAF)-Medium sowie in ein leeres Stuhlröhrchen geben. Röhrchen mit SAF-Medium bitte im Labor (Abteilung Mikrobiologie) anfordern.
Als Sputum bezeichnet man das Sekret der oberen Atemwege (hinterer Rachenraum, Trachea, Bronchien). Es wird vom Flimmerepithel der Atemwege gebildet; bei entzündlichen Veränderungen dieser Organe kann Sputum auch Leukozyten, seltener Erythrozyten, Fibrin und Bakterien enthalten. Sputum ist deshalb nicht mit Speichel gleichzusetzen. Für mikrobiologische Untersuchungen zum Erregernachweis bei Atemwegserkrankungen bitte immer Sputum und keinen Speichel einsenden.
Die Sputumgewinnung sollte möglichst morgens nach dem Aufwachen und unter Beachtung der folgenden Punkte durchgeführt werden:
Tuberkulosediagnostik
Das Abhusten 2-3 mal wiederholen, um eine möglichst große Probenmenge zu gewinnen. Noch besser ist es, drei zu unterschiedlichen Zeiten abgehustete Portionen getrennt zu untersuchen.
Die PCR oder Polymerase-Ketten-Reaktion ist ein Nukleinsäure-Amplifikationsverfahren, mit dem geringste Mengen einer bestimmten Nukleinsäure (DNA oder RNA) nachgewiesen werden können. Damit eignet sich diese Methode für den empfindlichen Nachweis von viralen oder bakteriellen Infektionen.
Die PCR ist heute auch das Standardverfahren für die meisten humangenetischen Fragestellungen. Folgende Punkte sind bei der Probenentnahme zu beachten:
Bitte kennzeichnen Sie bei der Einsendung von Material für PCR-Untersuchungen das Probengefäß mit dem PCR-Aufkleber.
Die DNA-Sondentechnik kann zum Nachweis von Papillomaviren (HPV) eingesetzt werden. Als Untersuchungsmaterial kommen Cervix- oder Urethralabstriche in Frage. Geeignet sind Cervixabstriche im Spezialtransportmedium bzw. Flüssig-Zytologiemedium u. a. SurePath®/Tripath®, Thinprep®, Preserv-Cyt®, PreTect®, DNA-PAP Cervical Sampler mit Zytobrush (Digene). Für den Urethralabstrich beim Mann bitte spezielles Abstrichbesteck anfordern. Alternativ kann aus diesem Untersuchungsmaterial auch eine PCR durchgeführt werden.