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Knochenstoffwechsel 2 Osteoporose, Knochenauf- und abbau
Die Osteoporose ist eine systemische Skeletterkrankung, bei der eine unzureichende Knochenfestigkeit ein erhöhtes Frakturrisiko bedingt. Die verminderte Knochenfestigkeit resultiert aus reduzierter Knochendichte und/ oder Knochenqualität. Hauptmanifestationen sind Frakturen der Wirbelkörper (Sinterfrakturen) und Schenkelhalsfrakturen, die oft eine erhebliche Behinderung der Betroffenen zur Folge haben. Daher sind besonders bei älteren Menschen (Frauen in der Menopause, Männer >60 Jahre) unter Berücksichtigung individueller Risikofaktoren rechtzeitige präventive Maßnahmen angezeigt. Die in diesem Rahmen empfohlenen Laboruntersuchungen (Basis- und Erweiterungsdiagnostik; siehe Tabelle 1) ermöglichen in erster Linie die Unterscheidung zwischen einer primären und sekundären Osteoporose bzw. Osteopathie. Viele Knochenerkrankungen gehen mit einem erhöhten Knochenumsatz einher. Bei der Osteoporose unterscheidet man low- und high-Turnover Varianten, wobei letztlich immer in der Bilanz ein Verlust an Knochenmasse zu verzeichnen ist. Für die Beurteilung des Knochenumsatzes stehen verschiedene biochemische Marker des Knochenauf und -abbaus zur Verfügung. Diese Parameter haben in der Primärdiagnostik nur einen begrenzten Nutzen, ermöglichen aber eine Therapieüberwachung und Verlaufsbeurteilung der Osteoporose. Ein weiterer Vorzug der Knochenumbaumarker besteht darin, dass sie Veränderungen der Knocheneigenschaften unter Therapie anzeigen, bevor sich die Knochendichte messbar verändert hat. Da Kollagen auch Bestandteil anderer Bindegewebe ist, kann die Spezifität einzelner Marker eingeschränkt sein (Tabelle 2). |
Tabelle 1: Basisdiagnostik der Osteoporose |
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Parameter | Fragestellung | Material |
Calcium und Phosphat im Serum | Basisuntersuchungen zur Erkennung von Störungen des Calcium- und Phosphatstoffwechsels | Serum |
AP (+ Gamma-GT) | Erhöhter Knochenumsatz, Metastasen (Gamma-GT zum Ausschluss einer hepatischen AP-Erhöhung) | Serum |
Kreatinin | Renale Osteopathie (Kreatinin >2-3 mg/dl) | Serum |
Serum-Eiweißelektrophorese | Suchtest für Plasmozytom | Serum |
TSH | Ausschluss Hyperthyreose | Serum |
BSG/ CRP/ grosses Blutbild | Ausschluss entzündlicher Ursachen | EDTA, Serum |
25 (OH)-Vit. D | Vitamin D-Mangel, Malabsorption | Serum |
Erweiterungsdiagnostik in Abhängigkeit von der Fragestellung | ||
Parameter | Fragestellung | Material |
Parathormon intakt | Hyperparathyreoidismus | EDTA-Plasma |
Cortisol/ DXM-Hemmtest | Hyperkortisolismus/ M. Cushing | Speichel, Serum |
Immunfixation/freie Leichtketten | Plasmozytom | Serum, Urin |
FSH/ Östradiol | Hypogonadismus (junge Frau) | Serum |
Testosteron gesamt | Hypogonadismus (Mann) | Serum |
Tabelle 2: Parameter des Knochenumsatzes |
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Knochenaufbau: Osteoblasten | ||||
Indikation (I)/ Besonderheiten (B) | Spezifität | Material | ||
Knochen-AP (BAP) |
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++ | Serum | |
Osteocalcin (OC) |
I: Glukokortikoid-bedingte Osteopenie (Osteoblastenaktivität vermindert), Knochenmetastasen, high-Turnover Osteoporose (Verlaufskontrolle) B: Akkumulation bei Niereninsuffizienz |
+++ | Serum gefroren | |
Prokollagen I N-terminales Propeptid (PINP) |
I: Monitoring einer Therapie mit rekombinantem Parathormon, M. Paget B: Akkumulation bei Niereninsuffizienz, Beeinflussung durch Leberfunktionsstörungen, eingeschränkte Spezifität |
+ | Serum | |
Knochenabbau: Osteoklasten | ||||
Pyridinolin (PYD)/ Desoxypyridinolin (DPD) "Crosslinks" |
I: Osteoporose (Verlaufskontrolle), Erkrankungen mit erhöhter Knochenresorption B: Pyridinolin kommt auch im Knorpel vor: Erhöhung auch bei Arthritiden |
PYD: ++ DPD: +++ |
Morgenurin lichtgeschützt |
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Tartrat-resistente saure Phosphatase (TRAP 5b) |
I: Osteoporose (Verlaufskontrolle), Erkrankungen mit erhöhter Knochenresorption: wenig etablierter Parameter |
+++ |
Serum |
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C-terminales Telopeptid (CTX, ß-Crosslaps) |
I: Osteoporose (Verlaufskontrolle), Erkrankungen mit erhöhter Knochenresorption: wenig etablierter Parameter |
++ | EDTA-Plasma | |
Knochenumsatzparameter unterliegen meist einer zirkadianen Rhythmik. Zur Vergleichbarkeit der Werte Blutabnahme zwischen 7:00 und 9:00 Uhr morgens empfohlen. Urinproben zur Therapiekontrolle zur gleichen Tageszeit gewinnen. |