Chlamydia trachomatis
Erreger
Chlamydia trachomatis ist ein Gram-negatives Bakterium, dessen Vermehrung obligat intrazellulär in Zylinderepithelzellen erfolgt. Verschiedene Serotypen (A,B,C; D bis K; L1-3) rufen vor allem Erkrankungen des Urogenitaltraktes und der Konjunktiven hervor (siehe Tabelle). Die in Mitteleuropa auftretenden Infektionen werden fast ausschließlich von den C. trachomatis Serotypen D bis K verursacht.
Klinische Bedeutung Epidemiologie
Diagnostik
Antikörpernachweis |
Weiterführende Diagnostik
In Risikogruppen sollten Doppelinfektionen mit Gonokokken und anderen Erregern sexuell übertragbarer Krankheiten in Betracht gezogen werden. Ggf. sinnvoll sind daher der Gonokokkennachweis im Urin (PCR) sowie der Ausschluss einer Lues (TPHA-Test) und einer HIV-Infektion.
Therapie
Screening auf genitale C. trachomatis-Infektionen bei Frauen Im Rahmen von Screeninguntersuchungen stellt ausschließlich die Untersuchung einer Urinprobe mittels NAT eine über den EBM abrechnungsfähige Leistung dar.
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Serotyp | Assoziierte Erkrankungen | Vorkommen | Übertragung |
Labordiagnostik bevorzugtes Verfahren fett |
A-C |
Trachom (chronische Keratokonjunktivitis, Erblindung) |
Tropen | Schmierinfektion |
PCR (Augenabstrich) Antikörper |
D-K |
Mann: Urethritis, Prostatitis, Epididymitis, Prokitits, Konjunktivits Reaktive Arthritis, M. Reiter |
weltweit |
Sexualkontakte Schmierinfektion bei Konjunktivitis („Schwimmbadkonjunktivitis") |
PCR (Urin, Sperma, Prostatasekret, Harnröhrenabstrich) Antikörper |
Frau: |
PCR (Urin, Cervixabstrich) Antikörper incl. cHSP60-IgG |
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Neugeborene: Einschlusskörperchen-Konjunktivitis, atypische Pneumonie |
weltweit | intra partum bei Passage durch den Geburtskanal |
PCR (Augenabstrich, Trachealsekret, Rachenspülwasser) |
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L1-3 | Lymphogranuloma venereum | Tropen, weltweit als Koinfektion bei HIV zunehmend | Sexualkontakte |
PCR (Ulcusabstrich, Lymphknotenaspirat) |